Hannoversche Allgemeine vom 29.01.2014
Klein, aber oho: Die elfjährige Judoka Anna Monta Olek gewinnt bei der NP-Sportgala und wird Hannovers Sportlerin des Jahres. Burgdorfs Handballer verteidigen ihren Titel vor den „Roten“ von Hannover 96.
Hannover. Wer sagt denn, dass man nicht auch in jungen Jahren schon nachhaltige Erfolge feiern kann? Fünf Titel hat Judoka Anna Monta Olek, elf Jahre alt, 2013 gesammelt; ihren schönsten Sieg feierte sie vor einem Millionenpublikum: In Kai Pflaumes Fernsehshow „Klein gegen Groß“ besiegte sie Dimitri Peters, Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2012 in London – zwar nicht auf der Matte, aber im Judojacken-Hangeln. So, wie sie dabei das Fernsehpublikum verzauberte, so begeisterte Anna Monta gestern Abend die 1200 Gäste im Theater am Aegi: als sie bei der Sportgala der „Neuen Presse“ (NP) zu Hannovers Sportlerin des Jahres gekürt wurde. Damit ist sie die jüngste Siegerin in der 21-jährigen Geschichte der Wahl.
Am Dienstagabend wurden Hannovers Sportler des Jahres gekürt. Die elfjährige Judoka Anna Monta Olek gewann vor 1200 Gästen im Theater am Aegi bei der Sportgala der „Neuen Presse“ (NP) den Titel bei den Frauen. Bester Sportler wurde Leon Andreasen von Hannover 96.
37,6 Prozent der von den NP-Lesern abgegebenen Stimmen sammelte Anna Monta ein, fast doppelt so viele wie die Kanutin Sabrina Hering (18,9 Prozent) auf Platz
2. Dritte wurde Vorjahressiegerin Bibiana Steinhaus, Deutschlands beste Fußballschiedsrichterin (18,2 Prozent).
Es nicht noch nicht lange her, da war die NP-Gala stets der Abend der „Roten“. Doch dieser Grundsatz gilt nicht mehr: Zwar gewann mit Leon Andreasen ein Profi von Hannover 96 die Abstimmung zum
Sportler des Jahres (32,9 Prozent) vor Martin Ziemer, dem Nationaltorwart des Handball-Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf (19,8 Prozent), und Rollstuhl-Basketballer Jan Sadler (10,5 Prozent) von
Hannover United.
Doch bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres drehten sich die Kräfteverhältnisse um: Die TSV-Handballer (30,9 Prozent), die sich vergangene Saison erstmals bis in den Europapokal gekämpft hatten, verteidigten ihren Titel verdient vor den Fußballern von 96 (24,7 Prozent) und den „U 15“-Wasserballern der White Sharks (19,3 Prozent), die mit Niedersachsenmeisterschaft, norddeutscher Meisterschaft, deutscher Meisterschaft und deutschem Pokal alles gewonnen haben, was es in dieser Altersklasse zu gewinnen gibt.
Für die Sportszene Hannovers ist der Abend im „Aegi“ längst ein lieb gewonnenes Stück Heimat geworden. Madsack-Konzernchef Thomas Düffert, die Geschäftsführer Sven Fischer und Christoph Rüth, Aufsichtsrat Herbert Flecken und Verlagsleiter Günter Evert erlebten mit den Gästen erneut, dass die Gala ein perfekter Treffpunkt für angeregte Diskussionen ist: Ist die Fußballkrise im Norden wirklich so groß? War der Sieg von 96 zum Rückrundenauftakt in Wolfsburg ein Zeichen neuer Stärke? Tayfun Korkut, der neue 96-Coach, und Klubchef Martin Kind hatten ihre Interpretationen. Dieter Hecking, der Coach des VfL, hatte seine eigene Sichtweise.
Auch Landtagspräsident Bernd Busemann, Oberbürgermeister Stefan Schostok und Regionspräsident Hauke Jagau debattierten leidenschaftlich mit. Eine Premiere war der Abend für Stephan Weil: Zu Gast war er bei der Gala schon oft, gestern aber erstmals als niedersächsischer Ministerpräsident.
WILDER GALOPP (von links): Benjamin Chatton, Christoph Dannowski, Jan-Fiete Buschmann und Martin Kind.© Behrens
Hannover. Die Zuschauer staunten. Krachermäßig ging es während des zweitägigen Programms mit NP-Moderator Christoph Dannowski zu: Scorpions-Trainer Lenny Soccio (46) läutete mit seinen Männern die zweite Runde der Oberliga-Meisterschaftsfeier ein und gab zu: „Mein Traum ist, dass wir vielleicht sogar mal wieder deutscher Meister werden.“ Große Ziele kündigte auch Ironman-Vizeeuropameister Jan Raphael (34) an: „Den Ironman auf Hawaii kann man locker noch bis 40 laufen - ein paar Versuche habe ich also noch.“